Besonderer Abschluss des Jahres: mein Konzert in der Cité des Fusains in Paris

Ein Ort voller Geschichte: 1925, also genau vor 100 Jahren, mietete Jean Arp hier sein erstes Atelier, nachdem er nach Paris gekommen war – gemeinsam mit seiner Frau Sophie Taeuber-Arp. Die Cité des Fusains war ein kreativer Rückzugsort für viele Künstlerinnen und Künstler, ein Ort des Suchens, Findens und Erschaffens.
Umso größer war für mich das Gefühl von Dankbarkeit und Ehrfurcht, genau 100 Jahre später an diesem geschichtsträchtigen Ort mein erstes eigenes Konzert in Paris geben zu dürfen. Ich habe schon häufiger in Paris gesungen – auf kleineren Bühnen, in Hotels und bei besonderen Anlässen. Doch dieses Konzert war anders. Es war mein Konzert. Und es fühlte sich an wie ein Meilenstein.
Während des Abends hatte ich immer wieder das Gefühl, als seien Jean und Sophie noch in den Räumen präsent – als würde die Geschichte leise mitschwingen. Diese besondere Atmosphäre hat mich tief berührt.
Gemeinsam mit meinem Pianisten Laurent Epstein präsentierten wir ein buntes Programm aus französischen Chansons, Jazz-Songs und Texten von Jean Arp. Für mich ist es jedes Mal ein spannender Moment – und ja, auch mit ein wenig Nervosität verbunden –, französische Chansons als Deutsche vor einem französischen Publikum zu singen. Die Frage schwingt immer mit: Kommt das an? Darf ich mir diese Lieder wirklich zu eigen machen?
Die Reaktion des Publikums hat mich überwältigt. Ich bekam so viele warme und wertschätzende Rückmeldungen – zur Auswahl der Chansons, zu meiner Interpretation, zu meiner Stimme mit ihrem besonderen Timbre und dazu, wie stimmig alles zusammenwirkte. Die Menschen waren spürbar berührt.
Für mich war das ein ganz klares Zeichen: Genau diesen Weg möchte ich weitergehen.
Ich freue mich auf weitere Konzerte – vielleicht wieder in der Cité des Fusains, ganz sicher aber auf weitere musikalische Begegnungen in Paris. Dieser Abend war kein Abschluss, sondern ein Anfang.