Was für eine schöne Stimmung beim „Parcours des mondes“ in Paris!

Gestern eröffnete in meinem Quartier in Paris die wichtigste internationale Messe für „Primitive Kunst“: der "Parcours des mondes". Seit 2002 versammelt diese besondere Messe jedes Jahr rund 60 Galeristen, die auf Kunst aus Afrika, Asien, Ozeanien und Nord- und Südamerika spezialisiert sind.
Den Begriff "Primitive Kunst" finde ich allerdings schwierig, da primitiv in der deutschen Sprache sonst abwertend verwendet wird. Dabei meint "primitiv" hier im etymologischen Sinn "uranfänglich" und bezeichnet die Kunst der Naturvölker Afrikas, Ozeaniens und der Ureinwohner Amerikas. Jeweils in der zweiten Septemberwoche stellen Galerien aus der ganzen Welt ihre Kunstwerke im historischen Künstlerviertel Saint-Germain-des-Prés aus.
Während dieser Veranstaltung ist das Quartier gefüllt mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaftsschichten. Sie schlendern mit einem Glas Champagner oder Wein von Galerie zu Galerie und lassen sich von den vielen Kunstobjekten inspirieren. Auch wenn es nicht meine präferierte Kunst ist, liebe ich es, mich unter die Menschen zu mischen und mich treiben zu lassen. Meist treffe ich dann noch ein paar Bekannte, die mir das ein oder andere Objekt näher erläutern, denn nicht alles ist selbsterklärend bei dieser Art der Kunst. Es sind oft Werkzeuge, Waffen oder andere nützliche Dinge. Ich freue mich jedes Jahr auf diese besondere Zeit. Und wenn das Wetter dann auch noch mitspielt, ist es für mich eine der schönsten Wochen in Paris.