Was hat ein dreißigjähriges Abi-Jubiläum mit Mut und Dankbarkeit zu tun?
Dieses Wochenende hatte ich das große Vergnügen, zusammen mit meinen damaligen Mitschülern unser 30-jähriges Abi-Jubiläum zu feiern – eine Reise voller Nostalgie, Emotionen und vor allem Begegnungen mit alten Freunden, die mich tief berührt haben. Dieses Wiedersehen war wie eine Reise in die Vergangenheit, aber auch eine Erinnerung daran, wie weit wir seit unseren Anfängen gekommen sind.
Während des ersten Aufeinandertreffens überkam mich sofort ein Gefühl der Freude. All die Gesichter, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Und (fast) alle erkannte man sofort. Manchmal fehlte mir ein Name, aber die kamen schnell zurück... Neue Kontakte wurden geknüpft, alte Freundschaften aufgefrischt, und die Stimmung war einfach ausgelassen. Bei einem Rundgang über das Internatsgelände fühlte es sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben und wir wieder die frischen Abiturienten von damals waren. Abends wurde dann ausgelassen gefeiert, eben genauso so wie früher. Inmitten all dieser Gespräche und Umarmungen wanderten meine Gedanken zurück zu meinen Anfängen als Künstlerin. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, wo die Möglichkeiten, meiner Leidenschaft für das Singen nachzugehen, sehr begrenzt waren. Erst als ich ins Internat kam, öffneten sich für mich neue Türen. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Rolle in der Theatergilde und an meinen ersten Gesangsunterricht. Mein erster Auftritt bei der Abiturfeier war ein Meilenstein in meiner persönlichen Geschichte. Vor versammelter Mannschaft wagte ich mich auf die Bühne und sang "I Feel Pretty" und "I Got Rhythm". Ich gehörte damals nicht zur angesagten Clique, und ich bewundere noch heute meinen Mut, mich in dieser Atmosphäre zu präsentieren. Aber genau das zeigt einfach, wie sehr ich singen wollte und wie wichtig es für mich war, mich mit meiner Stimme auszudrücken. Während des Abends hielt ich eine kleine Rede über diese Anfänge und wie sehr sie mich geprägt haben. Und dann entschied ich mich spontan, "La Vie en Rose" a cappella zu singen. Es war für mich ein besonderer Moment der Erinnerung. Ich bin stolz darauf, dass ich damals den Mut hatte, meiner Leidenschaft zu folgen, und dankbar für die Möglichkeiten, die mir meine Internatszeit eröffnet hat.
Dieses Treffen war mehr als nur eine Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen. Es war eine Gelegenheit, sich daran zu erinnern, wer wir waren und wer wir geworden sind. Es war ein Moment der Dankbarkeit für die Menschen und Erfahrungen, die uns auf unserem Weg begleitet haben. Und es war eine Erinnerung daran, dass Mut und Leidenschaft uns überall hinbringen können, auch wenn der Weg manchmal steinig ist.